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 Clan der Amaler

Die Amaler (Lit.: die Namensherkunft ist problematisch, vgl. RGA-Artikel, S. 246) waren ein gotisches Herrschergeschlecht, welches das Königtum bei den Ostgoten innehatte und unter Ermar im 4. Jahrhundert das ganze Gotenreich beherrscht haben soll (vgl. Ammianus Marcellinus, 31,3,1). Ermanarich ist auch der erste historisch verbürgte Amaler. Die Rekonstruktion des Jordanes (Getica 79, wohl basierend auf Cassiodor) eines uralten Stammbaums ist hingegen nicht glaubwürdig und sehr problematisch (Lit.: siehe Peter J. Heather). Der berühmteste aller Amaler war Theoderich der Große, welcher 493 in Italien ein (allerdings nur wenige Jahrzehnte Bestand habendes) Ostgotenreich erschuf. Das Geschlecht erlosch 536 mit dem Tode von Theodahad. Im Nibelungenlied, dem Heldenbuch und anderen altdeutschen Dichtungen heißen sie Amelungen, d. h. Abkömmlinge des Amala.

 

Stammliste

Von Gapt bis Achiulf 

  1. Gapt
    1. Halmal
      1. Augis
        1. Amala
          1. Isarna
            1. Ostrogotha, König um 240, 
              1. Hunvil
                1. Athal
                  1. Achiulf – Nachkommen siehe unten
                  2. Odulf

Von Achiulf bis Witichis

  1. Achiulf – siehe oben
    1. Ansila
    2. Ediulf
    3. Wultulf
    4. Ermanarich – Nachkommen siehe unten
      1. Walarawans
        1. Winithar, X 376, König, 
          1. Wandalar, König
            1. Walamir, * um 425, X 470, König 440, 
            2. Widimir, König, † 473, 
              1. Widimir der Jüngere
            3. Thiudimir, König 470, † 475; ∞ NN; Konkubine: Erelieva * um 435/440, † nach 490,
              1. Theodis, † 481
              2. Theoderich der Große (Mutter Erelieva), * um 454 in Pannonien, † 30. August 526 in Ravenna, 471 König der Ostgoten; ∞ 493 Audofleda, * um 470, † nach 526, Tochter von Childerich I., König der Franken, und (Merowinger)
                1. Amalasuntha, * 496, † ermordet 30. April 535 auf der Insel Martana im See von Bolsena, Latium, Königin 526; ∞ I 515 Eutharich, * um 480 † 522 (siehe unten), 
                2. (unehelich) Theudigotha, * um 475/80, † nach 500; ∞ Alarich II., † 507, König der Westgoten (Balthen), 
                  1. Amalrich, * 502, † 531, König der Westgoten, 
                3. (unehelich) Ostrogotha. * um 475/480, † nach 500; ∞ Sigismund, König der Burgunden, † 523,
              3. Theodimund, * um 450, X 479,
              4. Amalafrida (Mutter: Ereliva), * um 455/460, † ermordet 525; ∞ I NN; ∞ II 500 Thrasamund, König der Wandalen, um 460, † 6. Mai 523
                1. (I) Theodahad, * um 480, † ermordet Dezember 536, König November 534; ∞ I Gothelindis, 
                  1. (I) Theudegisklos (vielleicht identisch mit Theudigisel, König der Westgoten 548/549), 
                  2. Theodenantha
                2. (I) Amalaberga, * um 495, † nach 540; ∞ 510 Herminafried, Fürst der Thüringer, † ermordet 534, 
                  1. Amalafrid, * um 511, † nach 540, byzantinischer Feldherr,
                  2. Rodelinde ∞ Audoin König der Langobarden, † 561

 

Zweig des Ermanarich

    1. Ermanarich, * um 266, † 376, König 350; ∞ Sunilda, † um 375,  – siehe oben
      1. Hunimund, König
        1. Gesimund (unsicher)
        2. Thorismund, † kurz nach 400, König um 400,
          1. Berimund
            1. Widerich
              1. Eutharich, * um 480, † 522; ∞ 515 Amalasuntha, Tochter von Theoderich dem Großen, † 30. April 535 (siehe oben),
                1. Athalarich, * 516, † vergiftet 2. Oktober 534, König 526,
                2. Matasuentha, * um 518/520, † nach 550; ∞ I 537 Witichis, König der Ostgoten 536-540, † 542; ∞ II 548 Germanus, Neffe von Justinian I., † Herbst 550,
                  1. (II) Germanus Postumus, * 550/551, † 605

 

 Fürstin Amalasuntha

Amalasuntha (auch Amalasuentha, Amalaswintha, Amalasuintha) († 30. April 535 auf der Insel Martana im See von Bolsena, Latium) war eine ostgotische Königin.

Die Tochter des ostgotischen Königs Theoderich des Großen wurde 515 mit Eutharich († vor 527) verheiratet, einem Westgoten, der angeblich seine Blutslinie bis zu Ermanarich zurückverfolgen konnte. Ihrer Ehe entstammten zwei Kinder, Athalarich (* 516; † 534) und Matasuentha (* 518; † nach 550) (auch Mataswintha, Matasuntha).

Nach dem Tod König Theoderichs im Jahr 526 folgte ihm, gemäß dem Wunsch des Verstorbenen, Athalarich auf dem Thron. Da der neue König erst 10 Jahre alt war, übernahm Amalasuntha als Vormund ihres Sohnes die Regentschaft. Tief verbunden mit der römischen Kultur und selbst hoch gebildet - sie beherrschte mehrere Sprachen - war ihre Regentschaft von ihrem Bemühen um einen Ausgleich zwischen den arianischen Ostgoten und den katholischen Römern geprägt. Dass Amalasuntha zudem ihren Sohn umfassend und in römischer Tradition - die sich stark von der Gedankenwelt des gotischen Adels und Volkes unterschied - ausbilden ließ, sorgte für zusätzliche Spannungen im Verhältnis zum gotischen Adel. Schon nach der Beisetzung ihres Vaters hatten die gotischen Fürsten sich von ihr abgewandt. Sie selbst verbannte drei gotische Adelige, die sie der Intrige gegen ihre Herrschaft verdächtigte, und ließ sie später töten. Gleichzeitig führte sie Verhandlungen mit Kaiser Justinian I. mit dem Ziel, zusammen mit dem gotischen Adel nach Konstantinopel umzusiedeln.

Nach dem Tod ihres Sohnes Athalarich (534) machte sie, nun Königin, ihren Cousin Theodahad zum Mitregenten, um ihre Position zu stärken. Doch schon im folgenden Jahr ließ Theodahad sie in Ravenna gefangen nehmen, auf der Insel Martana im See von Bolsena festsetzen und schließlich ermorden; sie wurde im Bad erwürgt. In der Antike kursierte das Gerücht, Kaiserin Theodora habe ihren Gesandten Petrus Patricius heimlich dafür Sorge tragen lassen, dass die gestürzte Königin beseitigt werde, doch ist der Wahrheitsgehalt dieses Vorwurfs schwer einzuschätzen.

Den Großteil der überlieferten Informationen zur Person von Amalasuntha liefern Briefe von Cassiodor, Oberminister und literarischer Berater Amalasunthas, und die historischen Berichte von Prokop und Jordanes.

 

 

Jungkrieger Teja

 

Teja († 552) war der letzte König der Ostgoten.

Ursprünglich Kommandant gotischer Truppen in Verona, nahm er an der Schlacht in der Ebene von Busta Gallorum 552 teil. Dort besiegte der oströmische Feldherr Narses den Gotenkönig Totila, der in der Schlacht fiel.

Teja floh nach Pavia und wurde dort von den verbliebenen Truppen zum König erhoben. Er verbündete sich mit den Franken und konnte sich gegen Narses noch eine Zeit lang in Mittelitalien, zuletzt noch im Raum Neapel, halten. Im Oktober 552 wurden die Ostgoten jedoch von Narses in der Schlacht am Milchberg südlich von Neapel geschlagen. Teja selbst fiel, als er seine geflüchteten Leute in einer Felsklamm des Vesuv vornean verteidigte und seinen Schild wechseln musste.

Die überlebenden Goten unterwarfen sich teils den kaiserlichen Truppen, teils flohen sie zu den Franken. Verschiedene Stadtkommandanten leisteten noch ein paar Jahre Widerstand gegen Narses. 555 kapitulierte die letzte gotische Einheit nördlich von Salerno. Die ostgotische Geschichte war damit praktisch zu Ende – die letzten Goten gingen wohl ab 568 in den Langobarden auf.

Literarisch ist er einer der Haupthelden in Felix Dahns Roman Ein Kampf um Rom; doch bereits der zeitgenössische oströmische Historiker Prokopios setzte Teja in seinem Werk ein Denkmal.

 

 

Jungkrieger Athalarich

 

Athalarich (* 516; † 2. Oktober 534) war König der Ostgoten auf der italienischen Halbinsel. Er war der Enkel Theoderichs des Großen und wurde König, als dieser 526 starb.

Als Athalarich den Thron bestieg, war er lediglich zehn Jahre alt, weshalb Widerspruch zu befürchten war. Aus diesem Grund wurde seine Mutter Amalasuntha als Regentin eingesetzt; sein Vater Eutharich war bereits vorher verstorben. Allerdings widersprach diese Regelung, wie schon die Minderjährigkeit des Königs, der gotischen Tradition; ein Vormund musste in der Regel ein Mann sein, doch hatte Theoderich ausdrücklich seine Tochter Amalasuntha dafür eingesetzt, die selbst wohl nicht ohne eigenen Ehrgeiz die Regentschaft übernahm. Obwohl alle Regierungsentscheidungen im Namen Athalarichs erlassen wurden und der Name Amalasunthas auch nicht in Gesetzen oder auf Münzen erscheint, war sie es doch, die die Leitlinien der Politik für die nächsten Jahre bestimmte. Athalarich genoss auf ihren Wunsch hin auch eine römische Erziehung, was allerdings auf den Vorbehalt der gotischen Adligen stieß. Auch den römischen Eliten im Ostgotenreich sowie dem katholischen Klerus kam Athalarich entgegen, doch scheint er in seinen letzten Regierungsjahren versucht zu haben, sich mit Hilfe einiger gotischen Adligen (denen die pro-römische Politik Amalasunthas missfiel) vom bestimmenden Einfluss seiner Mutter zu lösen.

Angeblich verfiel Athalarich dem Alkohol und führte ein ausschweifendes Leben, was zu seinem frühen Tod führte. Anschließend teilten sich seine Mutter und ihr Verwandter Theodahad die Herrschaft, doch zerfiel das ostgotische Reich bald darauf (siehe auch Gotenkrieg).

Quelle: Wikipedia

 

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